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Reise in die Geschichte, die so fern ist und doch so nah.
Sehr viele deutsche Familien mussten Krieg, Flucht, Vertreibung und Umsiedlung vor 80 Jahren erfahren. Doch die Generation, die das erlebt hat, mochte nicht viel darüber reden. Heute können wir die meisten von ihnen nicht mehr fragen.

Im Roman „Die Wetterseite der Bäume“ schreibt Peter Arndt über Umsiedlung und den Zweiten Weltkrieg. Es ist auch eine Geschichte über seine Wurzeln, über Nachkriegstraumata und Propaganda.
Er erzählt, wie der elfjährige Kolja und seine Familie mit deutschen Wurzeln im Vielvölker-Gebiet der heutige Westukraine vom Ausbruch des Zweiten Weltkriegs erfahren. Sie werden kurz darauf ins „Deutsche Reich“ umgesiedelt. Das neue Leben beginnt zunächst im von Deutschland besetzten Polen. Dort scheinen sich für Kolja die Versprechen der NS-Propaganda einzulösen. Nach dem unerwarteten Tod der Mutter taumelt er in die Hitlerjugend und wird in die Wehrmacht eingezogen. In den letzten Kriegstagen in Berlin gerät er als Kindersoldat ins Inferno. Währenddessen flieht seine Familie vor der Roten Armee nach Franken. Nach dem Krieg durchlebt Kolja einen Läuterungsprozess und beginnt, sich für Demokratie und Völkerverständigung einzusetzen.

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